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JulianA3

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Samstag, 5. Mai 2007, 16:47

DSG und andere Automatik-Getriebe im Vergleich zum Handschalter

Im Highspeed-Oval der DEKRA am Lausitzring treten vier Fahrzeugpaare an zum Getriebevergleich. Die identisch motorisierten Benziner sind jeweils einmal mit Handschaltung, einmal mit Automatik ausgestattet. Beurteilt werden subjektive Fahreindrücke wie Bedienung, Fahrleistungen und Schaltkomfort. Messgeräte ermitteln Spritverbrauch und Abgasemissionen. Die Techniken an Bord sind das Neueste, was derzeit auf dem Getriebesektor angeboten wird.

Das Direktschaltgetriebe von Volkswagen besteht aus zwei automatisierten Teilgetrieben mit jeweils eigener Kupplung. Im zweiten Getriebe ist permanent der Gang vorgewählt, der auf denjenigen folgt, der im ersten Getriebe gerade aktiv ist. Dadurch schaltet das DSG ruckfrei, ohne Drehzahlverluste, mit hohem Wirkungsgrad und schneller als jeder Handschalter. Das steigert überzeugend den Komfort ohne Einbußen bei der Dynamik. Der einzige Nachteil des Systems ist der Aufpreis: 1.700 Euro im Vergleich zum Handschalter sind in der Golf-Klasse viel Geld. Das schreckt viele ab.



Audis stufenloses CVT hat technisch betrachtet in Sachen Komfort und Effizienz das größte Potenzial. Da statt mehrerer Zahnräder verstellbare Keilriemen die Veränderung der Übersetzung übernehmen, läuft der Motor praktisch ohne Schaltvorgänge, immer mit optimaler, also überwiegend niedriger Drehzahl. Weil dieser Gummibandeffekt irritieren kann, haben die Entwickler einzelne Gänge simuliert, als ob von Hand geschaltet würde. Diese manuellen Eingriffe sind bei fast allen modernen Automatikgetrieben möglich, verschlechtern allerdings den Wirkungsgrad. Das Problem des CVT liegt außerdem bei Preis und Akzeptanz. 2.000 Euro sind den meisten Käufern zu viel. Auch deshalb ist das CVT trotz der vielen Vorteile streng genommen ein Auslaufmodell.

Für die automatisierten Getriebe gilt das nicht. Hier gibt es Gänge und Kupplung, die über Stellmotoren von einem Computer gesteuert werden. Weil sie technisch weniger anspruchsvoll, leichter und preiswerter als Vollautomaten sind, finden sie sich vielfach auch für kleinere Pkw im Programm. Unser Testwagen, ein Alfa 159, legt allerdings bekannte Schwächen des Systems offen. Im Automatikmodus nerven ruppige Gangwechsel und Drehzahleinbrüche. Die Schaltpunkte sind nie optimal, der Motor dreht permanent zu hoch. Auch Fehlbedienungen sind möglich. Weil die Funktionsweise der Schalthebel uneinheitlich und teilweise unlogisch ist, drückt man häufiger in die falsche Richtung. Auch die Bedienungsanleitung sollte man studieren, der Alfa darf nämlich nur abgeschleppt werden, wenn die Vorderachse aufgebockt wird. Im Ernstfall ein echtes Problem.

Mercedes brandneuer Siebenstufenautomat klingt nach technischem Gigantismus, hat aber viele Vorzüge. Je höher die Zahl der Gänge, desto geringer die Drehzahlsprünge. Das bedeutet optimale Übersetzung für jede Fahrsituation bei niedrigen Drehzahlen. So steigt im SLK nicht nur der Komfort im Vergleich zum Handschalter erheblich, auch der Verbrauch sinkt.

Auf einem der modernsten Abgasprüfstände Europas ermitteln wir Spritkonsum und Abgasverhalten streng nach den Vorgaben des europäischen Fahrzyklus. Das Ergebnis beim Mercedes verblüfft selbst die Experten. Die Wandler-Automatik verbraucht im EU-Mix mehr als einen halben Liter weniger als die Variante mit Handschaltung. Ein echter Quantensprung. Auch die übrigen Automatikversionen überzeugen. Der Mehrverbrauch zum manuellen Getriebe beträgt bei leicht reduzierter Leistung zwischen 0,2 Liter beim Alfa und 0,5 Liter beim DSG vom VW. Bei den Abgasemissionen unterschreiten alle Kandidaten den Euro 4-Grenzwert teils deutlich.

Moderne Automatikgetriebe bieten höheren Komfort als Handschalter, schonen Motoren und sind sportlich, ohne nennenswerten Mehrverbrauch - ganz anders als früher. Allerdings sind sie noch immer teuer und werden oft nur in höherwertigen Ausstattungen oder mit größeren Motoren angeboten. Das hat negativen Einfluss auf den Werterhalt. Eine generelle Empfehlung, welches Getriebe für welche Fahrzeugkategorie geeignet ist, gibt es nicht. Chronische Selbstschalter werden auf das manuelle Getriebe nicht verzichten. Wer mehr Komfort wünscht, kommt am Automatikgetriebe nicht vorbei. Eine schlechte Wahl ist das in keinem Fall.

Quelle: Rasthaus